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Betriebliches Mobilitätsmanagement bei der Stadt Osnabrück

Betriebliches Mobilitätsmanagement optimiert die unternehmenseigenen Mobilitätsbedarfe und berücksichtigt die verschiedenen Bedürfnisse. Vor knapp vier Jahren hat sich die Stadt Osnabrück als öffentlicher Arbeitgeberin auf den Weg gemacht, entsprechende Maßnahmen für das kommunale Mobilitätsmanagement zu planen und umzusetzen. Erledigt werden diese Aufgaben im Referat Mobile Zukunft. „Mit der Verankerung des betrieblichen Mobilitätsmanagements wird auch der ökologische Fußabdruck der Stadtverwaltung verbessert und gleichzeitig den Bedürfnissen der Mitarbeitenden nach einer klimaneutralen Mobilität entsprochen. Wir sind da auf einem sehr guten Weg“, erklärt Stadtbaurat Frank Otte.

„Die Stadt Osnabrück zeigt damit, dass auch öffentliche Arbeitgeber hier eine Vorreiterrolle einnehmen können. Wir möchten ein positives Beispiel für die Stadt und Region sein und damit auch einen Beitrag zum Mobilitätswandel liefern“, ergänzt Brigitte Strathmann, Leitung Referat Mobile Zukunft.

Ein Baustein des betrieblichen Mobilitätsmanagements ist die Dienstradflotte. Aktuell stehen 16 Pedelecs sowie drei Lastenräder zur Nutzung für Dienstfahrten zur Verfügung. „2018 sind wird mit Null Pedelecs und Lasträdern gestartet. Das Angebot wird gut angenommen“, erklärt Astrid Weritz, die für das betriebliche Mobilitätsmanagement bei der Stadt verantwortlich ist. „2022 gab es 1000 Ausleihen und mehr als 10.500 zurückgelegte Kilometer.“ In diesem Jahr werden zwei weitere Pedelecs und zusätzlich ein Faltrad für Dienstreisen angeschafft. Auch beim Osnabrücker ServiceBetrieb (OSB) und beim Eigenbetrieb Immobilien sind Pedelecs und Lastenräder im Einsatz.

Zudem konnten mit finanzieller Unterstützung des Landes zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität und zur Verbesserung der Luftreinhaltung in der Stadt Lastenräder und vier entsprechende Lastenradgaragen für den städtischen Fuhrpark angeschafft werden. Diese werden vor allem bei der Friedhofsverwaltung, der Stadtreinigung, bei der Feuerwehr und in der Stadtbibliothek sowie für die Dienstradflotte eingesetzt. „Es ist uns gelungen, diese Lastenräder für den jeweiligen Dienstzweck zu modifizieren, so dass der Umstieg für die Kolleginnen und Kollegen sehr leicht fällt. Weitere Anschaffungen für dieses Jahr sind in der Planung“, so Astrid Weritz.

„Ein wichtiger Punkt ist die Umrüstung des Fuhrparks auf Elektromobilität und die Schaffung einer entsprechenden Ladeinfrastruktur“, so Otte. Die Umsetzung ist entsprechend kostenintensiv, wird aber durch die Nutzung verschiedener Förderprogramme unterstützt und zentral für die betroffenen Dienststellen über Astrid Weritz bearbeitet. Im Jahr 2022 wurden etliche Förderanträge für Fahrzeuge und Infrastruktur gestellt, zum Beispiel für das Förderprogramm „Klimafreundliche Nutzfahrzeuge und Infrastruktur“ sowie im Rahmen des Sonderaufrufs für „Sonderfahrzeuge“. Die Mittel dienen zur weiteren Elektrifizierung des Fuhrparks beim Eigenbetrieb Immobilien- und Gebäudemanagement (Fahrzeugklasse N1) und beim Osnabrücker ServiceBetrieb (Fahrzeugklassen N1-N3 sowie Sonderfahrzeuge und Ladeinfrastruktur). Auch das Grashüpfer-Mobil des Umweltbildungszentrums wurde in diesem Förderaufruf positioniert. Aktuell nutzt der Eigenbetrieb Immobilien 8 E-Fahrzeuge, der OSB 22 Elektrofahrzeuge sowie einen E-Roller und ein S-Pedelec.

Als Halter reiner Elektrofahrzeuge konnte sich die Stadt erstmals im Jahr 2022 an der Vermarktung der Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) beteiligen. Das betriebliche Mobilitätsmanagement kümmert sich um die Abwicklung für insgesamt 47 Fahrzeuge (M1, N1, L1). Für alle Fahrzeuge zusammen wird mit einem Bonus/Erlös von knapp 22.000 Euro für das Jahr 2022 gerechnet. Die THG-Quote wird jährlich neu gehandelt und vermarktet.

Beim Thema Sicherheit verringern Abbiegeassistenzsysteme die Gefahr, dass schwächere Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer oder Fußgänger beim Abbiegen übersehen werden. Dies ist besonders bei großen und schweren Fahrzeugen wichtig. Daher werden seit 2020 Fördermittel für die freiwillige Nachrüstung von Fahrzeugen mit einer zulässigen Gesamtmasse von mehr als 3,5 Tonnen eingeworben. So konnten über die Förderung jährlich je 10 Fahrzeuge des OSB sowie 10 Fahrzeuge der Feuerwehr nachgerüstet werden. Auch für 2023 hat die Stadt beim Bundeministerium für Digitales und Verkehr erneut Zuschüsse beantragt. Allein der Osnabrücker Servicebetrieb hat mittlerweile 75 Prozent der eingesetzten Fahrzeuge über 3,5 Tonnen mit einem Abbiegeassistenzsystem ausgerüstet. Neue Fahrzeuge werden grundsätzlich mit einem Abbiegeassistenzsystem angeschafft.

„Das betriebliche Mobilitätsmanagement der Stadt Osnabrück wird sich positiv auf die Arbeitgebermarke „Bei der Stadt“ und den Mobilitätswandel auswirken. Wir möchten den Austausch mit privaten und öffentlichen Arbeitgebern intensivieren, erarbeiten dazu gerade einen Prozess und stehen aber nun auch schon für Anregungen und Ideen zur Verfügung“, schließt Brigitte Strathmann ab.

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