• Führt zu Erschöpfung und Hitzschlag
  • Führt zu mehr Besuchen in Notaufnahmen und zu mehr Krankenhausaufenthalten
  • Kann zum Tode führen, besonders bei Personen mit chronischen Erkrankungen

Gehirn:

  • Erhöht das Risiko für Erkrankungen, die die Durchblutung des Gehirns betreffen, z. B. Schlaganfälle
  • Verschlechtert die mentale Gesundheit
  • Erhöht Aggressivität und Gewaltbereitschaft

Lunge

  • Erhöht die Belastung durch Atemwegserkrankungen, z. B. Asthmaanfälle
  • Durch Hitze erhöhte Ozonkonzentrationen der Außenluft verschlimmern Atemwegserkrankungen zusätzlich

Schwangerschaft:

  • Während Hitzewellen steigen die Frühgeburtsraten signifikant an
  • Erhöhtes Risiko für ungünstige Geburtsereignisse wie geringes Geburtsgewicht oder Kindestod

Herz:

  • Belastet das Herz-Kreislauf-System stark
  • Verschlimmert Herz-Kreislauf-Erkrankungen und erhöht das Risiko für z. B. Herzinfarkte

Nieren

  • Erhöht die Wahrscheinlichkeit von Nierenerkrankungen, z. B. akuter oder chronischer Niereninsuffizienz

Gesundheitliche Auswirkungen von Hitze

Während Hitzewellen können Hitzestress und hohe Konzentrationen von bodennahem Ozon schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, insbesondere für ältere Menschen, Kinder, Säuglinge, Menschen, die im Freien arbeiten, sowie für Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Atemwegsproblemen. Diese Risikogruppen haben ein erhöhtes Risiko für Krankenhauseinweisungen oder sogar einen vorzeitigen Tod.

Hitzestress

Der Körper benötigt Energie, um mit Hitze umzugehen. Bei einer Umgebungstemperatur von etwa 28°C fühlt sich ein unbekleideter, ruhender Mensch wohl. Da wir jedoch normalerweise bekleidet sind, uns bewegen und zusätzlichen Faktoren wie Sonne, Wind und Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind, liegt unsere tatsächliche Wohlfühltemperatur niedriger. Bei erhöhten Außentemperaturen erhöht der Körper durch eine verstärkte Durchblutung der Extremitäten die Thermoregulation - also die Kontrolle der Körpertemperatur - und erhöht somit schon im Ruhezustand den Energieverbrauch. Bei körperlicher oder geistiger Anstrengung steigt die Belastung des Herzens und des Kreislaufs weiter an, was zu Kopfschmerzen, Müdigkeit oder einer verringerten Konzentrationsfähigkeit bei Hitze führen kann.

Symptome
  • starke Kopfschmerzen
  • plötzliche Verwirrtheit
  • wiederholtes heftiges Erbrechen
  • trockene, heiße Haut
  • Körpertemperatur über 40°C
  • Bewusstlosigkeit

Risikogruppen

Während Hitzewellen steigt die Häufigkeit von Krankenhauseinweisungen, und es tritt eine erhöhte Sterblichkeit aufgrund von Hitzestress oder Hitzschlag auf. Zudem können Hitze und hohe Temperaturen bestimmte Vorerkrankungen verschlimmern, was zu einer Zunahme von Todesfällen durch andere Krankheiten führen kann. Patienten mit chronischen Erkrankungen sind daher anfälliger für gesundheitliche Probleme aufgrund von Hitze. Zum Beispiel kann sich bei Menschen mit COPD und Asthma die Symptomatik aufgrund der zusätzlichen Belastung der Atemwege durch Hitze verschlechtern.

Besondere Risikogruppen

Insbesondere ältere Patienten ab 65 Jahren sind während Hitzewellen anfälliger für gesundheitliche Vorfälle, da mit dem natürlichen Alterungsprozess das Durstgefühl abnimmt und die Fähigkeit zur Thermoregulation abnimmt. Besonders betroffen sind Organe wie das Herz, die Nieren und das Gehirn, wodurch vermehrt Herzinfarkte, Nierenversagen und kognitive Einschränkungen auftreten können.

Auch Kinder, insbesondere Säuglinge, stellen eine besondere Risikogruppe für gesundheitliche Folgen dar, da sie sich schneller überhitzen können, weniger schwitzen und seltener eigenständig trinken.

Soziale Isolation und schwierige Wohnverhältnisse, etwa in beengten Stadtwohnungen ohne Kühl- oder Lüftungssysteme, und fehlende Kontakte zu einem versorgenden Umfeld setzen diese Menschen einem höheren Risiko aus.

Schwere körperliche Arbeit im Freien stellt bei Hitze eine höhere Belastung dar. Bei Arbeiten in der prallen Sonne kommt zusätzlich das Risiko hoher UV-Strahlung hinzu.

Bei Medikamenten, welche die Temperaturregulierung, das Schwitzen und die kognitive Wachsamkeit einschränken, die Gefäßspannung und den Blutdruck beeinflussen, muss in Absprache mit dem behandelnden Arzt gegebenenfalls die Dosierung angepasst oder die Trinkbeschränkung aufgehoben werden.

Dazu zählen: Anticholinerge Arzneimittel, Antipsychotika, Antihistaminika, Mittel gegen Parkinson, Antidepressiva, Anxiolytika und Mittel zur Muskelentspannung, Antiadrenertika und Betablocker, Sympathomimetika, Antihypertensiva und Diuretika, Antiepileptika.

Menschen mit Behinderung sind abhängig von der Form ihrer Behinderung nur eingeschränkt in der Lage, sich eigenständig vor Hitze zu schützen. Bei bestimmten Behinderungen sind auch das Körperempfinden und die Temperaturregulierung sowie die Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt, wodurch das Risiko für eine Überhitzung steigt.

  • Diabetes mellitus und andere endokrine Störungen (verringerte Wärmeableitung durch Durchblutungsstörungen, reduziertes Schwitzen, Stoffwechselprobleme)
  • Herz-Kreislauf-Leiden (z.B. gestörte Temperaturregelung, erhöhtes Thrombose- und Ischämierisiko, eingeschränkte Nierenfunktion, geänderte Blutzusammensetzung)
  • Atemwegserkrankungen (Bei Asthma, Bronchitis, COPD verschärft Hitze Risikofaktoren durch Luftverschmutzung, erschwerte Wärmeableitung durch Weitung der peripheren Gefäße)
  • Neurologische Erkrankungen (z.B. Parkinson) (eingeschränkte Mobilität)
  • Nierenleiden (Ungleichgewicht von Elektrolyten und Wasser, vor allem bei Älteren, schwächt die Nierenfunktion)

Bestimmte chronische Vorerkrankungen und/oder das Alter verstärkt das Hitzerisiko für diese Menschen. Pflegekräfte und Behandler:innen müssen eine engmaschigere Betreuung sicherstellen.

Der Körper von Schwangeren produziert mehr Wärme durch erhöhten Stoffwechsel und Blutzirkulation.

Fehlende Kühlungs- und Erfrischungsmöglichkeiten sorgen für stärkere Belastungen. In Kombination mit eventuellen Vorerkrankungen, sozialer Isolation und Suchterkrankungen ist der Schutzbedarf für diese Gruppe sehr hoch.