Der erste Eintrag wird am Samstag, 9. September, von Daniel Libeskind sein, einen Tag später folgt Claudia Roth. Beide sind zum Jubiläum „25 Jahre Felix Nussbaum-Haus“ in der Stadt.
„Das neue Goldene Buch ist herrlich farbenfroh“, sagt Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. „Die die Motive wie Rathaus, Rad und Hase stehen für die Friedensstadt, die Farbe Grün für die Hoffnung, ohne die es keinen Frieden gibt, und das intensive Lila hat auch einen Bezug zu Osnabrück.“ Mit Blick auf die drei jeweils ganz unterschiedlich gestalteten Bücher ergänzt sie: „Goldene Bücher sind wie Chronisten: Sie dokumentieren, welche Personen der Zeitgeschichte in der Stadt waren und welche Persönlichkeiten die Stadt für wichtig befunden hat. Ein Eintrag ist für beide Seiten eine Ehre. Die Gestaltung der jeweiligen Bücher wiederum spiegelt den Zeitgeist wieder.“
Martina Schultes Sicht auf die Stadt ist bunt. Das Bild auf dem Einband auf einer quadratischen Alu-Dibond Platte ist eine reine Handarbeit, die unter Einbeziehung einer Vintage Postkarte aus den 50er Jahren mit Hilfe von Linol- und Siebdrucktechniken gefertigt wurde. Darauf zu sehen sind die Motive Rathaus, Stadtwaage, Friedenstaube und Hase, sie wurden mit Hilfe handgeschnitzter Linolstempel gesetzt. Die Architektur wiederholt sich in historischer Abbildung auf der Postkarte, der Hase ist ein kleines Wortspiel zu unserem Fluss. Das Osnabrücker Rad als Teil des Stadtwappens darf selbstverständlich nicht fehlen.
Die Friedenstaube, inspiriert durch die Türklinke des Rathauses, sitzt zentriert auf dem Titel und unterstreicht inhaltlich die typografische Darstellung des Ortsschildes, das in Neon-Gelb (als moderne Interpretation der Farbe Gold) händisch gesiebt wurde. Lesezeichen ist ein Steckenpferdreiter aus dünnem Messing. Es dauerte ein Jahr von der Idee, über die Umsetzung bis zum fertigen Buch. „Für mich war eine große Ehre und ein Ritterschlag das dritte Buch der Stadtgeschichte konzipieren und gestalten zu dürfen“, sagt Martina Schulte.
Eine stabile Schatulle in bunten Farben und einem Steckenpferdreiter schützt das Buch. „Mir war es wichtig, dass möglichst viele Materialien und Mitwirkende aus Osnabrück und der Region kommen sollten“, sagt Martina Schulte. Alle Arbeitsschritte wurden in Handarbeit erledigt, die Materialien sind hochwertig und langlebig, so hat der Hersteller des natürlich gegerbten Leders beispielsweise eine 1000-jährige Lichtechtheit auf das butterweiche, königsblaue und auberginefarbene Leder garantiert.
1000 Jahre wird das Goldene Buch seinen Dienst nicht tun müssen. Das erste begann am 1. Januar 1900 und wurde 97 Jahre gebraucht, das zweite ist nach 26 Jahren gefüllt. Jetzt beginnt eine bunte Ära.
Wissenswertes zu den ersten beiden Goldenen Büchern
- Der Verwaltungssauschuss kann Persönlichkeiten vorschlagen, in der Regel kommen die Vorschläge aber von der Oberbürgermeisterin.
- Jeder darf sich nur einmal eintragen – es sei denn, die Person hat eine neue Funktion oder kommt zu einem besonderen Ereignis. Beispiel: Angela Merkel, sie hat dreimal unterschrieben, 1991 war sie als Ministerin für Frauen und Jugend zu Gast in Osnabrück, dann 2006 als Kanzlerin und 2008 als Kanzlerin und Rednerin beim viel beachteten Katholikentag.
- Auf jeder Seite ist viel Platz für die Unterschrift. Kalligraph Jürgen Holzklau trägt Namen und Funktion in Schönschrift auf das Bütten.
- In den ersten drei Jahrzehnten teilten sich mehrere Personen eine Seite und es wurde selten der Anlass dazugeschrieben.
Besondere Einträge (Auswahl)
Erstes Goldenes Buch
• Queen Mum 15. Juli 1965
• Prince Charles 26. Februar 1971
• Prince Philipp 16. Mai 1974
• Papst Johannes Paul II. 16. November 1980
Zweites Goldenes Buch
• Königin Silvia 23. November 1997
• Dalai Lama 6. Juni 1998
• Staatsoberhäupter aus Anlass 350 Jahre Westfälischer Friede 24. Oktober 1998
• Franz Beckenbauer 21. Oktober 2004
• Robin Schulz, 22. Oktober 2014
Sowie alle Bundespräsidenten (bis auf Walter Scheel) und Kanzler. Auch Olaf Scholz, aber als Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg.