„Ich möchte keine lange Rede halten heute“, sagte die Oberbürgermeisterin in ihrer Rede. „Es ist Mittagszeit und ich möchte beim Essen mit Ihnen ins Gespräch kommen.“ Bei Kartoffel- und Erbsensuppe sowie Brot mit Dip standen die Gäste im Foyer um runde Tische und ließen es sich schmecken.
Es war die erste Mahlzeit dieser Art. Die Idee, Wohnungs- und Obdachlose ins Rathaus einzuladen, gab es schon länger. In Absprache mit dem Verein „SKM“, der Wohnungslose unterstützt, war schnell klar: Der Termin sollte nicht unbedingt in der Weihnachtszeit stattfinden, weil die Personengruppe dann häufiger eingeladen wird, im Rest des Jahres – auch wenn es so kalt ist, wie im Moment – dann wieder weniger.
Zu den Angeboten der Stadt: Die Probleme von wohnungs- und obdachlosen Menschen sind komplex. Ein Ziel der Kommunalen Fachstelle zur Wohnraumsicherung und Prävention ist es, Wohnungslosigkeit zu vermeiden – keine einfache Aufgabe, weil bezahlbarer Wohnraum sehr knapp ist. Die Fachstelle steuert auch den Zugang zu möglichen anderen Hilfen (z. B. Schuldnerberatung, Suchtberatung, Soziale Wohnraumhilfe).
Für 2024 wurde bei 202 Betroffenen die Wohnung gesichert, 58 Betroffene haben eine neue Wohnung gefunden und sind nicht wohnungslos geworden. Um im Einzelfall zu vermeiden, dass jemand seine Wohnung verliert, werden auch Mietschulden übernommen. Im Jahr 2024 waren es 42 Fälle. Weitere Mietschuldenübernahmen erfolgten in Teilbereichen des Fachbereichs Soziales, diese werden allerdings nicht statistisch erfasst.
Ergänzend arbeitet die Fachstelle eng mit dem SKM zusammen. Verschiedene ambulante und stationäre Angebote stehen hier ebenfalls zur Verfügung.