„Das Osnabrücker Krematorium ist seit 1936 an unserem wunderschönen historischen Standort am Heger Friedhof mit den Bedürfnissen der Bürgerschaft und den gestiegenen technischen Möglichkeiten gewachsen. In der Coronazeit konnten wir besonders merken, wie gut es ist, wenn die Daseinsvorsorge in öffentlicher Hand verlässlich funktioniert. Nun halten wir wieder ausreichend Kühlraum vor und können die Arbeitsabläufe besser abbilden“, erklärt Detlef Schnier, Betriebsleiter des Osnabrücker ServiceBetriebs, die historischen Hintergründe.
„Seit vielen Jahren wird an fünf Tagen in der Woche von vier bis 21 Uhr im Zweischichtbetrieb durch ausgebildete Kremationsassistenten und Kremationstechniker kremiert, so dass spätestens nach drei Tagen die Urne zur Verfügung gestellt werden kann“, erläutert Eva Güse, Leiterin der Abteilung Friedhöfe und Bestattungswesen die Abläufe. Auch sonst steht die Servicequalität für die Angehörigen und die Bestattungsinstitute, die rund um die Uhr die Verstorbenen anliefern können, neben den Umweltstandards ganz oben.
Damit stellt das mehrfach zertifizierte „Kontrollierte Krematorium“ der Stadt Osnabrück seit über 80 Jahren für Menschen aus Osnabrück und der weiteren Umgebung eine sensible Dienstleistung ortsnah und transparent sicher. „Nach dem ersten Stadtratsbeschluss 2018 konnte der Bau im August 2022 beginnen. Und jetzt weihen wir den ersten großen Bauabschnitt ein und übergeben die Kühlräume ihrer Nutzung“, legt Thomas Fillep dar.
Die gesamte Anlieferung der Verstorbenen wird zum neuen überdachten Eingang verlegt. Hier befindet sich jetzt auch die Krematoriumsverwaltung. Im ersten Stock steht für die zweite amtsärztliche Untersuchung ein geräumiger Bereich zur Verfügung.
Im zweiten Bauabschnitt können ab jetzt die beiden bisherigen Kühlräume baulich umgestaltet werden. Hier wird ein separater Eingang für die Angehörigen geschaffen, so dass diese in einem Aufenthaltsraum freundliche Abgeschiedenheit finden zur Abschiednahme.
Im Falle weiterhin kontinuierlich steigender Einäscherungszahlen (die aktuell deutlich über 5.000 pro Jahr liegen) wird es außerdem möglich sein, nach Bedarf eine zusätzliche dritte Ofenlinie zu ergänzen, direkt neben den zwei vorhandenen Öfen, die so für einfache Arbeitsabläufe genau zwischen Altbau und Neubauten integriert werden kann.
„Wenn die Baumaßnahme plangemäß abgeschlossen ist, freut sich das Team Krematorium, allen Interessierten die neuen und historischen Räume und die Abläufe zu zeigen und zu erläutern“, bietet Eva Güse an. Dies ist bei den monatlichen öffentlichen Führungen oder auch mit individuell vereinbarten Führungen für Gruppen möglich.