Der Kampfmittelbeseitigungsdienst entschärfte vier Bomben und den Zünder des Zerschellers. Zwei Blindgänger konnten nicht entschärft werden und wurden vor Ort zeitgleich gesprengt.
Unglücklich an der ganzen Maßnahme war, dass sich zahlreiche Personen noch lange nach der Sperrung des Evakuierungsgebiets unberechtigterweise dort aufhielten oder später versuchten, dort einzudringen. Diesen Personen drohen hohe Bußgelder. Insgesamt verzögerten sich die Entschärfungsmaßnahmen dadurch um über zwei Stunden.
Die Blindgänger waren im Lokviertel auf dem ehemaligen Güterbahnhof im Stadtteil Fledder gefunden worden. Wie bei solchen Maßnahmen üblich, mussten die Menschen in einem Umkreis von einem Kilometer ihre Häuser verlassen.
Wegen der hohen Zahl der Verdachtspunkte begann die Evakuierung diesmal bereits um 7 Uhr. Um 10.43 Uhr hatten die letzten Menschen das Gebiet verlassen, in einigen Fällen mussten der Ordnungsaußendienst oder die Polizei Menschen aus ihren Wohnungen begleiten. Nach einer letzten Kontrolle durch den Polizeihubschrauber „Phönix“ wurde um kurz 11 Uhr „Sicherheit“ ausgerufen und die Sprengmeister konnten ihre Arbeit aufnehmen.
Von der Evakuierung betroffen waren 14.000 Menschen aus 8.650 Haushalten an 1.500 Adressen in den Stadtteilen Fledder, Schinkel und Innenstadt. Auch das Marienhospital und das Christliche Kinderhospital lagen evakuiert werden. In Abstimmung mit den Einsatzkräften durften nicht transportfähige Patienten und das erforderliche medizinische Personal in den beiden Krankenhäusern verbleiben. Bereits am Vormittag hatten sich im Evakuierungszentrum in der Gesamtschule Schinkel 500 Bürgerinnen und Bürger versammelt, abends hielten sich bis zu 750 Menschen auf.
Rund 1.000 Helfer von Feuerwehr, Polizei, THW, den verschiedenen Rettungsdiensten, den Stadtwerken und der Stadt Osnabrück waren den Tag über im Einsatz. Oberbürgermeisterin Katharina Pötter würdigte das Engagement am späten Sonntagabend: „Ich danke allen von der Evakuierung betroffenen Bürgerinnen und Bürgern für ihr Verständnis und ihre Geduld. Osnabrück hat schon viele Bombenentschärfungen erlebt, aber dass an einem Tag sieben Verdachtspunkte untersucht und sechs Bomben entschärft werden mussten, war auch für uns ein Novum. Mein besonderer Dank gilt den Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes und natürlich allen Einsatzkräften und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, ohne die eine der größten Evakuierungsmaßnahmen in der Geschichte der Stadt nicht möglich gewesen wäre“.
Die Maßnahme begann für die ersten Einsatzkräfte um 3 Uhr morgens, die Räumkräfte waren ab 6 Uhr im Einsatz. Der Evakuierungsbereich sollte um 7 Uhr geräumt sein, um 10.43 Uhr konnte Sicherheit für das Gebiet ausgerufen werden. Gesprengt wurden die Bomben um 22.17 Uhr. Unmittelbar danach gab es Freigabe und die Anwohner konnten wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Die Abwicklung der Maßnahme mit zum Beispiel Rücktransport der liegenden Personen lief weit nach Mitternacht. 14.000 Menschen mussten das Evakuierungsgebiet verlassen, etwa 1.000 Helferinnen und Helfern haben die Maßnahme unterstützt.