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Bomben-Blindgänger im Stadtteil Fledder unschädlich gemacht

Im Osnabrücker Stadtteil Fledder ist am Freitag, 14. Februar 2025, ein Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Der britische 250-Kilogramm-Sprengkörper war am Vormittag bei Bauarbeiten im künftigen Lokviertel entdeckt worden. Da die Bombe dabei bewegt wurde und der Aufschlagzünder in einem schlechten Zustand war, entschieden sich die zum Fundort gerufenen Experten des Niedersächsischen Kampfmittelbeseitigungsdienstes für eine umgehende Entschärfung.

Etwa 14.000 Menschen mussten ohne lange Vorwarnung bis 14 Uhr ihre Wohnungen und Häuser verlassen, wobei sich einige der Räumungsanordnung widersetzten, was die gesamte Maßnahme deutlich verzögerte. In der Gesamtschule Schinkel wurde ein Evakuierungszentrum eingerichtet, in dem viele Bürgerinnen und Bürger auf das Ende der Maßnahme warteten. Um kurz vor 19 Uhr herrschte endlich „Sicherheit“, und die Kampfmittelbeseitiger konnten mit ihrer Arbeit am Blindgänger beginnen. Dieser wurde mithilfe eines Hochdruckwasserstrahls erfolgreich entschärft. Um 23:11 Uhr konnte die Evakuierung aufgehoben werden.

Oberbürgermeisterin Katharina Pötter dankte allen Einsatzkräften. „Hut ab! Dass eine so große Evakuierung, mit der am Freitagmorgen noch niemand gerechnet hat, in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt wird, ist eine ganz hervorragende Leistung.“

Sie bedankte sich außerdem bei den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern für ihre Kooperation. „Ich weiß, dass eine Evakuierung – erst recht eine so spontane – eine belastende Situation ist.“ Die allermeisten Anwohnerinnen und Anwohner hätten sich vorbildlich an die Räumungsanordnung gehalten. „Vielleicht mit einem kleinen Murren, was völlig in Ordnung ist, denn Spaß macht so etwas natürlich niemandem. Aber ruhig, freundlich und geduldig.“

Dass es auch Kritik an der Stadt gebe, sei ihr bewusst. „Konstruktive Verbesserungsvorschläge nehmen wir natürlich ernst und werden bei zukünftigen Aktionen – und die werden leider in nächster Zeit vermehrt kommen – genau prüfen, ob wir das Verfahren noch weiter optimieren können“. Pötter machte aber auch deutlich, dass es zu den Evakuierungen keine Alternative gebe: „Vorwürfe, die Stadt oder auch der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes würden es sich zu einfach machen und keine Rücksicht auf Anwohner und Gewerbetreibende nehmen, weise ich entschieden zurück.“

Im Mittelpunkt aller Überlegungen stehe die Sicherheit der Sprengmeister und ihrer Teams, die bei einer solchen Aktion ihr Leben riskierten – und die Sicherheit der gesamten Osnabrücker Bevölkerung. Die unkontrollierte Explosion einer Weltkriegsbombe in Göttingen vor knapp 15 Jahren, bei der drei Kampfmittelexperten ums Leben kamen, mache deutlich, wie groß die Gefahr auch heute noch sei. „Wir gewichten die Sicherheit aller Beteiligten an einem solchen Tag höher als vorübergehende Unannehmlichkeiten. Ich gehe davon aus, dass die große Mehrheit der Osnabrückerinnen und Osnabrückern damit auch einverstanden ist.“

Bereits am Sonntag, 16. Februar 2025, steht im Umfeld des künftigen Lokviertels die nächste Evakuierung an. Dann werde vier weitere Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Betroffen sind knapp 7200 Haushalte in den Stadtteilen Fledder, Schinkel und Innenstadt. Etwa 11.800 Menschen müssen das Gebiet verlassen.

Die Polizei zieht folgendes Fazit: Im Rahmen der Evakuierung kam es vereinzelt zu der Situation, dass Personen ihre Wohnung nicht verlassen wollten. Zum Teil musste die Berufsfeuerwehr Osnabrück gewaltsam Türen öffnen. Ansonsten lief dieser unerwartete Einsatz ohne größere Vorkommnisse.

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